Warum eine Vergütung der studentischen Mitglieder im LQL-Reviewteam notwendig ist

Bei der Akkreditierung von Studiengängen handelt es sich um eine Tätigkeit, die im bisherigen Verfahren der Programmakkreditierung von externen Gutachter*innen ausgeführt wurde. Diese wurden für ihre Tätigkeit bezahlt. Nun soll dieser Aufgabenbereich jedoch durch inneruniversitäres, ehrenamtliches Engagement ersetzt werden. Für die Statusgruppen bedeutet dies einen erheblichen Mehraufwand, der gerade für die Studierenden nur durch einen kleinen Pool speziell geschulter Student*innen ausgeführt werden kann.

Dabei wird die Gruppe der Studierenden in besonderem Maße beansprucht und benachteiligt. Während andere Statusgruppen durch ihre berufliche Tätigkeit an der Universität über ein gesichertes Einkommen verfügen, müssen Studierende meist neben dem Studium einer Lohnarbeit nachgehen und haben daher erheblich weniger Freiräume sich ehrenamtlich in die universitäre Selbstverwaltung einzubringen. Viele Student*innen können es sich nicht erlauben ihr Studium zu verzögern. Eine Aufwandsentschädigung oder Anerkennung können hier neben Studium und Arbeit, Freiräume für ein solches Engagement schaffen. Andernfalls werden nur wenige Privilegierte die Möglichkeit haben, sich angemessen einzubringen oder Engagierte müssten sich stark einschränken. Die Arbeit in hochschulpolitischen Gremien darf nicht unterschätzt werden, häufig beeinträchtigen sie das Studium und die engagierten Student*innen sind teils großen Belastungen ausgesetzt.

Auch strukturell wird die Gruppe der Studierenden nicht gerade begünstigt. Andere Statusgruppen verfügen über Sekretariate und Mitarbeiter*innen, die den gewählten Vertreter*innen zuarbeiten können. Zumindest sind sie aber in die alltäglichen Arbeitsstrukturen der Universität eingebunden und haben ein Büro zur Verfügung. Es wird dadurch strukturell erschwert an entsprechende Informationen zu gelangen und die Vorbereitung dauert entsprechend länger, häufige personelle Wechsel erfordern ein immer wieder neues Einarbeiten in die Themen. Diese Vorarbeit ist jedoch nötig, um die große Gruppe der Studierenden in ihrer Minderheitenposition in den akademischen Gremien angemessen zu vertreten.

Eine Aufwandsentschädigung wird dem tatsächlichen Aufwand nicht gerecht, daher ist nicht zu erwarten, dass sich Studierende nur wegen dieser Bezahlung auf ein solches Amt bewerben. Eine weitere Absicherung bestünde durch demokratische Wahlen, die in der Studierendenschaft üblich sind. Die studentischen Mitglieder des LQL-Reviewteams sollen daher durch den Studentischen Rat gewählt werden.

Der Arbeitsaufwand im Rahmen der Systemakkreditierung, vor allem der Mitglieder im LQL-Reviewteam, wird enorm. Regelmäßige Berichte und Unterlagen bilden eine große Materialmenge, die vom Team zu bearbeiten sein wird.

Da es sich bei der Akkreditierung um ein bisher bezahltes Verfahren handelt und ihr herausragende Wichtigkeit in der Gestaltung der Lehre zukommt, ist es angebracht, in diesem Fall eine Aufwandsentschädigung für die Mitlgieder aus der Studierendengruppe zu zahlen.

Deshalb ist eine Entlohnung der studentischen Mitglieder im LQL-Reviewteam für uns eine Voraussetzung, um für eine Systemakkreditierung zu stimmen. Andernfalls sehen wir die Beteiligung von Studierenden nicht gewährleistet.

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