Sehr geehrte Frau Heinen-Kljajić, wir, die studentischen SenatorInnen an der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Leibniz Universität Hannover, wenden uns mit einem Anliegen an Sie, da wir die Möglichkeiten innerhalb der universitären Gremien als ausgeschöpft ansehen. An der LUH soll das Akkreditierungsverfahren von der Programm- auf die Systemakkreditierung umgestellt werden. Wir begleiten diese Umstellung seit sie im April in den Senat eingebracht wurde. Schon damals haben wir deutlich gemacht, dass wir eine Beteiligung der Studierenden an dieser Art der Qualitätssicherung nicht sicher gestellt sehen, wenn es keine angemessene Entschädigung für die Mitarbeit in diesem Gremium gibt. Als Vorbild sehen wir die Programmakkreditierung, in der die studentischen Gutachter*innen ein Honorar für ihre Tätigkeit bekommen und so sichergestellt wird, dass sie sich entsprechend schulen und vorbereiten können. Da nun die gleiche Aufgabe - nur eben innerhalb der Universität - erledigt werden soll, fordern wir schlicht diese Tätigkeit weiterhin zu entlohnen. Zudem stellt das Akkreditierungsverfahren eine umfangreiche, zusätzliche Aufgabe dar, die nicht auch noch ehrenamtlich durch die Studierenden erledigt werden kann und sollte. Wir haben dieses Anliegen sowohl öffentlich kommuniziert (https://senat.asta-hannover.de/category/systemakkreditierung), sowie mehrfach im Senat und in Gesprächen mit dem Präsidium angesprochen. Gerade vom Präsidenten ist uns aber sehr deutlich klar gemacht worden, dass es keine Entschädigung für die Mitarbeit in der Systemakkreditierung geben soll. Daraufhin haben wir am 19.11. einen Antrag in den Senat eingebracht, sich um einen Ausgleich für die Studierenden zu bemühen. Nicht zuletzt, um ihre Beteiligung am Verfahren sicher zu stellen. Doch dieser wurde abgelehnt. Das stellt uns vor das Problem, dass nun vermutlich am 16.12. ein internes Qualitätssicherungsverfahren beschlossen wird, ohne dass die Beteiligung der Studierenden sichergestellt ist. Für uns ist es völlig unverständlich, wie man ein Verfahren konzipieren kann, ohne sich Gedanken darüber zu machen, wer die Arbeit darin erledigt. Falls es tatsächlich keine Möglichkeit geben sollte, eine Entlohnung für Studierende vorzusehen, dann muss von der Umstellung auf die Systemakkreditierung Abstand genommen werden. Das hätte bereits vor einem Jahr klar sein können. Spätestens aber, als wir unsere Bedenken deutlich machten. Der Studentische Rat hat daraufhin beschlossen, dass es keine Beteiligung seitens der Studierendenschaft an dem Verfahren der Systemakkreditierung geben wird. Nach unserem Wissensstand gibt es derzeit ohnehin keine Studierenden, die bereit wären, sich am internen Akkreditierungsgremium zu beteiligen. Das Präsidium der LUH droht mit seinem Vorgehen, gegen den expliziten Willen der Studierenden, ein neues Qualitätssicherungsverfahren für Studium und Lehre einzuführen. Und das alles nur wegen einer geforderten fairen Entlohnung für die Mitarbeit im LQL-Reviewteam?! Eventuell wäre eine Prüfung der rechtlichen Voraussetzungen auch durch das Ministerium oder entsprechende Gremien des Landtags möglich. Falls es tatsächlich keine rechtliche Möglichkeit gibt, Studierende für ihre Mitarbeit zu entlohnen, wie das Präsidium behauptet - und auch sonst kein Weg besteht Studierende für die Mitarbeit bei der Systemakkreditierung freizustellen und zu entlohnen, dann muss von dem geplanten Qualitätssicherungsverfahren zwingend Abstand genommen werden. Mit der NHG-Novelle haben Sie sich auf die Fahnen geschrieben die Beteiligung der Studierenden zu stärken. An der LUH passiert gerade das genaue Gegenteil und zwar im Kernbereich von Lehre und Studium. Wir bitten Sie daher, das Präsidium der LUH zum Einlenken zu bewegen. Andernfalls sehen wir kein Qualitätssicherungsverfahren an der LUH, das diesen Namen verdient. Mit freundlichen Grüßen, Fabian Voß und Katrin Kogel (studentische VertreterInnen im Senat der LUH) und der AStA der Leibniz Universität Hannover
Systemakkreditierung: Offener Brief an das Ministerium
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