Liebe Kommiliton*innen,
dies ist unser erster Newsletter, in dem wir euch über unsere Arbeit im Senat und drum herum informieren möchten. Der Newsletter ist in verschiedene Themen aufgeteilt, sodass ihr euch auf das konzentrieren könnt, was euch wirklich interessiert:
Wer wir sind und was der Senat macht
Die neue Homepage der Universität
Treffen mit nds. Landtagsabgeordneten von SPD & Die Grünen
Der Preis für exzellente Lehre und die Diskussion über einen studentischen Preis
Vizepräsident*in für studentische Angelegenheiten – unser Antrag im Senat
Der Kampf gegen Anwesenheitslisten
Gefährdete Masterstudiengänge
Kontakt zu Fachschaften, AStA & Studierendenschaft
Falls ihr Probleme rund um die Universität habt und ihr nicht wisst, an wen ihr euch wenden könnt, stehen wir immer bereit, euch zu beraten und ggf. an die richtige Stelle weiterzuleiten. Der Dschungel der Hochschulpolitik ist nicht immer leicht zu durchblicken.
Wer wird sind und was der Senat macht
Wir, Bastian (22, Deutsch-Politik) & Kimberly (20, Politik-Englisch), sind eure studentischen Vertreter*innen im Senat. Der Senat setzt sich aus 2 Studierenden, 2 wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen, 2 Mitarbeiter*innen des Mittelbaus sowie 7 Professor*innen zusammen. Gewählt werden die studentischen Vertreter*innen jedes Jahr im Januar. Wir wurden dieses Jahr in den Senat gewählt und sind zum 01. April 2017 unser Amt angetreten.
Der Senat beschließt Ordnungen, fakultätsübergreifende Prüfungsordnungen und die Grundordnung der Universität. Das Organ nimmt Stellung zu den Entscheidungen, die das Präsidium trifft, z.B. wenn ein Studiengang geschlossen wird. Das Präsidium hat gegenüber dem Senat eine Rechenschaftspflicht, während Senator*innen ein umfassendes Informationsrecht gegenüber dem Präsidium haben. Das bedeutet, dass wir jederzeit Anfragen an das Präsidium stellen können, um z.B. Informationen über Studienabbrecher*innen, Anzahl von Anwesenheitslisten, etc. zu bekommen. Die Senatssitzungen sind öffentlich – wenn ihr euch also für die Arbeit des Gremiums interessiert, könnt ihr auf der Homepage des Senats immer nachlesen, wann und wo die nächste Sitzung stattfindet. Die Senatssitzungen finden während der Vorlesungszeit einmal im Monat statt. Wir berichten nach jeder Sitzung im Studentischen Rat von den wichtigsten Ereignissen oder Entwicklungen. Es bleibt jedoch festzuhalten, dass der Senat durch die Schaffung des Hochschulrates massiv in seiner Macht eingeschränkt wurde.
Die neue Homepage der Universität
Im Dezember 2017 soll die neue Homepage der Leibniz Universität Hannover gelauncht werden. Wir waren im Juni bei Luca Emanueli und Mechthild Freiin von Münchhausen aus dem Referat für Kommunikation und Marketing zu Gast und haben einen ersten Einblick bekommen. Es wird sehr viel Wert auf Übersichtlichkeit gelegt – wir können versprechen, dass Formulare, Infos über Studiengänge und auch Bewerbungsbuttons leichter zu finden sein werden. Außerdem legt das Referat einen großen Wert auf Barrierefreiheit und orientiert sich dafür an internationalen Standards.
Treffen mit nds. Landtagsabgeordneten von SPD & Die Grünen
Um die Anliegen der Studierenden auch auf die höchste Ebene in Niedersachsen zu bringen, vereinbarten wir mit Vertreter*innen der Regierungsfraktionen Gespräche, um über Probleme und deren Lösungsansätze sprechen zu können. Ende Mai trafen wir uns mit Vetreter*innen der SPD-Fraktion. Themen waren dort unter anderem die Anwendung des neuen NHG (Niedersächsisches Hochschulgesetz), insbesondere die Paragraphen bezüglich der Anwesenheitslisten, Digitalisierung an der Universität, Satzung der Studierendenschaft sowie die Problematik der nicht ausgelasteten Masterstudiengänge. Anfang Juni trafen wir uns mit Vertreter*innen der Grünen-Fraktion. Auch dort waren die Themen ähnlich gelagert wie bereits zuvor im Gespräch mit den Abgeordneten der SPD.
Der Preis für exzellente Lehre und die Diskussion über einen studentischen Preis
Der Preis für exzellente Lehre wurde 2008 zum ersten mal verliehen. Der mit 5.000€ dotierte Preis soll “exzellente Lehre” auszeichnen. Der oder die Preisträger*in wird jedoch vom Präsidium ausgesucht – wir Studierende haben keinerlei Entscheidungsrecht! Früher war es so, dass Studierende Vorschläge machen konnten. Die Vorschläge wurden jedoch kaum beachtet und eine Entscheidung fiel letztendlich über die Köpfe der Lehrkommission hinweg. Es folgte ein Boykott der Studierenden, der bis heute anhält.
Im April 2017 informierte die Vizepräsidentin für Lehre darüber, dass Studierenden nun auch das Vorschlagsrecht entzogen wurde. Dies war ein Anlass für uns, mit der VPL sowie den Studierenden darüber zu reden. Das Präsidium machte uns ein Angebot: Boykott beenden, eventuell bewege man sich dann und gebe den Studierenden das Vorschlagsrecht zurück. Im Studentischen Rat entschied man sich gegen eine Beendigung des Boykotts. Wir stießen also eine Diskussion über einen studentischen Preis an, den man hätte einrichten können. Die Diskussionen ergaben jedoch, dass ein solcher Preis keine Besserung der Zustände der universitären Lehre bringen kann.
Vizepräsident*in für studentische Angelegenheiten – unser Antrag im Senat
In den letzten Jahren hat es immer mal wieder Beschwerden über das Amt der Vizepräsidentin für Lehre gegeben. Studierende hätten sich nicht gut vertreten gefühlt, Probleme wurden nicht wünschenswert angegangen – dem wollten wir entgegenwirken. Wir entschlossen uns daher dazu, mit einem Antrag die Grundordnung der Universität zu verändern, sodass das aktuelle Amt der Nebenberuflichen Vizepräsidentin für Lehre in „Hauptamtliche Vizepräsidentin für Studium, Lehre und studentische Angelegenheiten“ umgeformt wird. Wir glauben, dass der Punkt „studentische Angelegenheiten“ auf jeden Fall im Präsidium vertreten sein sollte. Da die VPL aber bereits viele Aufgaben hat, war es für uns sinnvoll, das Amt hauptberuflich zu gestalten, sodass auch wirklich alle Interessen der Studierenden und alle Angelegenheiten rund um Studium und Lehre gut und sorgfältig bearbeiten werden könnten.
In der Senatssitzung am 12. Juli 2017 entschieden wir uns jedoch nach einer konstruktiven Diskussion mit unseren Senatskolleg*innen dazu, eine Arbeitsgemeinschaft einzurichten. Die AG „Studentische Belange“ soll sich mit dem Verhältnis zwischen Studierendenschaft und Präsidium beschäftigen und Ideen wie die der hauptamlichen Vizepräsidentin oder des hauptamlichen Vizepräsidenten diskutieren.
Der Kampf gegen Anwesenheitslisten
Besonders an der Philosophischen Fakultät scheint es noch Anwesenheitslisten zu geben. Laut dem Niedersächsischen Hochschulgesetz sind diese allerdings nicht mehr vorgesehen. Nach einem Gespräch mit der Vizepräsidentin für Lehre und Studium, Prof. Dr. Billmann-Mahecha, möchten wir hier noch einmal auf folgendes hinweisen: Es gibt einen Unterschied zwischen Teilnahme- und Anwesenheitslisten. Letztere besteht nur, wenn die Dozierenden eine Anwesenheit verlangen und euch bei Fehlzeiten die Möglichkeit auf Prüfungs- oder Studienleistung verweigern oder gar aus dem Seminar streichen. Teilnahmelisten werden oft zu Beginn des Semesters von den Dozierenden rumgegeben, um zu sehen, wie viele Teilnehmenden im Seminar sitzen. Laut eines Präsidiumsbeschlusses dürfen in Tutorien und Vorlesungen unter keinen Umständen Anwesenheitslisten geführt werden. Ausnahmen: Sport-, Sprach-, oder Musikseminare, oder es ist in den Modulbeschreibungen (PO’s) vermerkt.
Was könnt ihr tun, wenn in eurem Seminar eine Anwesenheitsliste geführt wird und es euch stört:
- Schreibt entweder uns eine Nachricht an senat@asta-hannover.de und fügt Seminartitel, Name der Dozierenden sowie Studiengang zu; oder füllt den Anwesenheitslistenmelder unter http://listenklau.asta-hannover.de/anwesenheitslistenmelder aus.
- Wir setzen uns mit den Dozierenden in Verbindung, um herauszufinden, mit welcher Motivation sie diese Listen führen – meist können Probleme hier schon gelöst werden
- Sollte sich das Problem nicht sofort lösen, wenden wir uns für euch an das Studiendekanat der Fakultät. Unsere Zusammenarbeit mit dem Studiendekanat der Philosophischen Fakultät ist bereits anwesenheitslisten-geprüft und hat bisher wirklich sehr gut funktioniert
Wir behandeln alle Anfragen oder Beschwerden anonym! Die Dozierenden werden nicht erfahren, dass ihr euch bei uns gemeldet habt.
Gefährdete Masterstudiengänge
Auf einer Liste, die das Präsidium bereits letztes Jahr vorgestellt hatte, sind einige gefährdete Masterstudiengänge aufgelistet. Diese werden, wenn die Zahl der Studierenden nicht zu bestimmten Zeitpunkten angestiegen ist, abgeschafft. Das Präsidium machte zwar deutlich, dass auch wieder neue Masterstudiengänge eröffnet werden sollen, jedoch wollen wir uns nicht kampflos geben. Die betroffenen Masterstudiengänge sind European Master in Territorial Development, Wasser und Umwelt, Navigation und Umweltrobotik, Technische Informatik, Meteorologie, Advanced Anglophone Studies, Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, Deutsche und Englische Linguistik, Atlantic Studies, Geschichte, Religion im kulturellen Kontext und Wissenschaftsphilosophie.
Durch die Schließung der fachspezifischen Masterstudiengänge, sehen wir die Vielfalt der Wissenschaft gefährdet. Hier sieht man einmal mehr, dass eine Universität, die dem neoliberalen Zeitgeist folgt, nur zum Scheitern verdammt ist und die Wünsche der Studierenden sowie Lehrenden mit Füßen tritt.
Kontakt zu Fachschaften, AStA & Studierendenschaft
Der Kontakt zu den Fachschaften ist uns enorm wichtig, weshalb wir zu Beginn unserer Amtszeit eine Nachricht an alle Fachräte und Fachschaften schickten, um eine kleine Fachschaftentour zu machen. Wir haben bereits einige Fachschaften besucht, freuen uns aber immer über weitere Einladungen. Dabei muss es keinen besonderen Anlass geben – wir berichten auch gerne aus der aktuellen Arbeit und hören uns eure Meinungen zu unseren Ideen an oder nehmen eure Anregungen in unsere Arbeit auf.
Auch mit dem AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss) pflegen wir eine enge Zusammenarbeit. Regelmäßig berichten wir in der AStA-Sitzung aus dem Senat und besprechen wichtige Themen und Ideen mit den Referent*innen. Hierbei ist auf eine enge Zusammenarbeit mit den Referaten für Hochschulpolitik Innen und Hochschulpolitik Außen zu hinzuweisen. Gemeinsam haben wir (siehe Punkt 6) Dozierende angeschrieben, die immer noch Anwesenheitslisten in ihren Seminaren führen.
Den Kontakt zur Studierendenschaft möchten wir durch diesen Newsletter ein wenig aufbessern. Wir glauben, dass viele Studierende nicht im Bilde sind, was der Senat macht oder dass es ihn überhaupt gibt. Uns ist es wichtig, dass Studierende mit ihren Problemen auch nicht alleine bleiben, sondern wissen, dass es dort Menschen gibt, die sich engagieren.