Die Diskussion um kleine oder nichtausgelastete Studiengänge hält an. Um zu diesem Thema eine gemeinsame Wissensbasis zu schaffen, hat die VPL (Vizepräsidentin für Lehre) E. Billman-Mahecha auf der letzten Senatssitzung am 13.04.2016 eine Präsentation über kleine Studiengänge im Rahmen einer Themenarbeit auf Anfrage des Senats gehalten.
Die Themenarbeit war jedoch größtenteils mit (juristischen) Definitionen und Abgrenzungen gefüllt und hatte wenig Bezug zur Situation der Fächer an der Leibniz Universität Hannover. So wurden drei allgemeine Kriterien benannt, die kleine Fächer von großen Fächern oder Spezialgebieten abgrenzen:
Eigenständiges Fach (Abgrenzung zu Spezialgebiet)
Wenige Standorte (Abgrenzung zu großen Fächern)
Wenige Professuren (Abgrenzung zu großen Fächern)
Diese Definitionen wurden noch weiter erläutert und es wurde auch kurz auf die SItuation an der LUH eingegangen: Im Wintersemester 2015/2016 waren 26 Masterstudiengänge nicht ausgelastet von denen nur der Masterstudiengang Meteorologie gemäß Definition ein kleines Fach ist.
Diese kleinen Fächer genießen eine Art Bestandsschutz, der durch Land und Universität gewährleistet wird.
Allerdings zielte die Anfrage des Senats deutlich stärker auf die unterausgelasteten Studiengänge der Leibniz Universität. Allein durch dieses Missverständnis zeigt sich jedoch, wie sinnvoll eine solche Klärung der Begriffe nötig war.
Problematisch sind zahlreiche Spezialmaster, die nur selten ein eigenes Fach darstellen. Strategisch ist für dieses Angebot ebenfalls nur die Universität zuständig.
Die Betrachtung der betroffenen Studiengänge erweist sich jedoch als schwierig, da auf der Fächerebene zumindest finanziell keinerlei Daten erhoben werden. Dennoch bleibt es zu analysieren welche Studiengänge zu Formelverlusten bei der leistungsbezogenen Mittelvergabe durch das Land Niedersachsen führen und zu diskutieren, welche Verluste dabei in Kauf zu nehmen sind.
Wie bisher sollen für die einzelnen Studiengänge individuelle Lösungen in Gesprächen gefunden werden, um die breite Vielfalt zu erhalten. Auch die Mitglieder der Lehrkommission werden das Thema weiterhin kritisch begleiten.